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Faustfeuerwaffe abgegeben worden waren. Mein Gott, der Alte
verschoß seine ganze Munition. Er würde nicht genügend Zeit
haben, seinen Revolver nachzuladen, und die Flinte hatte er bei
Claire zurückgelassen. Blieb nur noch das Gewehr. Allerdings
konnte man in diesem Schneetreiben erst zielen, wenn man
unmittelbar vor dem Betreffenden stand, und dann konnte es
bereits zu spät sein.
Noch ein Schuß, diesmal lauter und unmißverständlich aus
einem Gewehr abgefeuert. Bourne konnte jedoch nicht
feststellen, von wo aus. Zudem durfte er nicht riskieren, über
eine weitere Gestalt in weißem Tarnanzug zu stolpern, die sich
irgendwo im Schnee versteckt hatte. Er durfte sich auf keinen
Fall aufrichten. Deshalb kroch er auf dem Bauch über die
Kreuzung, dabei ständig um sich blickend und in das Wüten
des Schneesturms hinauslauschend.
Er erreichte den Gehsteig auf der anderen Straßenseite und
kroch in seinem Schutz weiter die Hauptstraße entlang. Hier
konnte er von den Läden entlang der Häuserfront nicht gesehen
werden, und dies war die einzige Stelle, wo sie sich versteckt
halten konnten. Der Sturm wütete so sehr, daß sie sich
unmöglich länger im Freien hätten aufhalten können. Da sie
inzwischen sicher davon ausgingen, daß keiner von ihnen das
Feuer überlebt haben konnte, hatten sie sich mit Sicherheit in
die Läden entlang der Straße zurückgezogen, um zu warten, bis
der Sturm nachließ und das Hotel endgültig niedergebrannt
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war, so daß sie auf die andere Straßenseite hinübergehen und
nachsehen konnten.
Halt, das stimmte nicht. Wenn einer von ihnen auf der
Kreuzung auf der Lauer gelegen war, hatten sich vielleicht
auch noch andere im Freien aufgehalten. Trotzdem befanden
sich einige von ihnen möglicherweise auch in den Läden.
Jedenfalls hielt Bourne nun nach allen Seiten Ausschau, als er
vorsichtig die Straße entlangkroch und sich dabei ständig den
Schnee aus den Augen wischte.
Wieder ein Schuß. Und kurz darauf noch einer. Auch
diesmal wieder aus Gewehren abgefeuert. Und nun schrie auch
jemand auf. Der Schrei kam jedoch nicht aus der Kehle des
alten Mannes; dessen war Bourne sich sicher. Der alte Mann
hatte einen von ihnen erwischt. Oder vielleicht nicht? War es
doch der alte Mann gewesen, der den Schrei ausgestoßen hatte?
Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Er mußte sich auf-
richten, sich endlich aus dem Schneesturm zurückziehen, vor
ihnen in Deckung gehen. Seine Finger waren am Metall des
Gewehrlaufs festgeeist, als er hochschnellte, über den Gehsteig
hastete und mit seiner Schulter die nächstbeste Tür aufdrückte.
Geduckt schlich er ins Innere; seine Blicke glitten hastig über
den ganzen Raum. Eine Gemischtwarenhandlung oder was
davon noch übrig war; entlang der beiden Seitenwände jeweils
ein Ladentisch, dahinter leere Regale. Der Schnee auf seinen
Kleidern war mit Staub und Schmutz und Spinnweben
überzogen, als er sich hinter den einen Ladentisch duckte, um
nachzusehen, ob sich dort jemand versteckt hielt. Und im
nächsten Augenblick wirbelte er auch schon wieder zur Tür
herum, um sich zu vergewissern, daß niemand sein Eindringen
bemerkt hatte und ihm folgte.
Niemand war zu sehen. Er drang tiefer in das Dunkel des
Raumes vor und stolperte fast über eine Kiste auf dem Boden,
als plötzlich die Hintertür aufflog und aus dem Schneesturm
draußen, Gewehr im Anschlag, eine Gestalt in den Raum
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stürzte. Fast hätten sie sich gegenseitig erschossen, bis Bourne
merkte, daß es der alte Mann war.
Dieser blieb kaum stehen, um ihn anzusehen, sondern
schlurfte sofort mit weißem Gesicht auf die Theke auf der
anderen Seite des Raums zu, um etwas darauf abzustellen. Erst
dachte Bourne, der Alte wäre getroffen worden, da er sich so
mühsam vorwärts schleppte. Dann wurde ihm allerdings
bewußt, daß der alte Mann sich schon einmal so bewegt hatte,
als er damals mitten auf der Straße stehengeblieben war und
sich den Bauch gehalten hatte, als er ihm versichert hatte, es
wäre nur ein Krampf und wäre gleich wieder vorbei. Aber
diesmal würde es nicht gleich wieder vorbei sein. Nun konnte
er es nicht mehr verbergen. Und dann sah Bourne, woran er
sich dort auf dem Ladentisch zu schaffen machte. Eine Laterne.
Der Alte schüttelte sie, um zu hören, ob sie voll war. Dann hob
er den Glaskolben hoch, zündete den Docht an, ließ den
Glaskolben in die Halterung zurückschnappen und holte aus,
um die Laterne von sich zu schleudern.
»Halt! Was machen Sie denn da?«
»Halten Sie den Mund«, fuhr ihn der Alte an. »Lassen Sie
mich in Frieden.« Er wand sich zur Seite, als Bourne ihn
packen wollte, und knallte die Laterne gegen die Regalwand
hinter der Theke. Das Glas des Kolbens zersplitterte, das
trockene Holz fing fast unverzüglich Feuer, und binnen
kürzester Zeit züngelten entlang der gesamten Seitenwand
rötlichgelbe Flammen hoch.
»Sie haben sich in den Läden auf dieser Straßenseite
eingenistet. Und jetzt werde ich es denen mal zeigen.«
Mühsam schleppte er sich auf die Eingangstür zu. »Gleich wird
das Feuer sie aus ihren Löchern treiben,
und dann werden wir mal sehen, ob ich ihnen keinen ge-
bührenden Empfang bereiten werde.« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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